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Renate Rennebach, MdB

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P R E S S E M I T T E I L U N G

Antwort der Bundesregierung ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer von ritueller Gewalt


Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema "Rituelle Gewalt in Kinderhändlerringen und destruktiven Kulten" (BT-Drs. 13/11275) erklärte die Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach:

Die Antwort zeigt ganz deutlich: Das Phänomen "Rituelle Gewalt", eine äußerst schwere Form der sexuellen, physischen und emotionalen Mißhandlung von Kindern und Frauen, wird von der Bundesregierung nicht ernst genommen.

Angesichts des Auffindens von Kinderpornographie in Holland ist es mehr als beschämend, wenn die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 9. Juli 1998 keine Erkenntnisse über kinderpornographische Videos, die rituelle Gewalthandlungen zum Inhalt haben, hat und nichts über grenzüberschreitende Kontakte zwischen Kinderhändler- und Pädophilenringen sowie okkultistisch-ideologischen Kreisen wissen will. Die Frage nach der Ausbreitung und dem Vertrieb von Bildmaterial mit ritueller Gewalt durch das Internet beantwortete die Bundesregierung wie folgt: "Internet-Angebote, die rituelle Gewalt gegen Kinder und Frauen zum Inhalt haben, sind der Bundesregierung nicht bekannt." Auf die Frage nach dem Erkenntnisstand der Bundesregierung zu den psychischen und physischen Folgen für Opfer ritueller Mißhandlungen antwortet der Staatssekretär Dr. Willi Hausmann im Hause Nolte: "Über die psychischen Folgen einer Genitalverstümmelung gibt es nur wenige medizinische Erhebungen...". Wie ignorant muß man eigentlich sein, um eine derartig unverfrorene Antwort zu geben?

Diese Antwort der Bundesregierung ist ein weiterer eindeutiger Beweis für die Unfähigkeit von Frau Nolte, sich ernsthaft und engagiert für die Rechte der Opfer von sexuellem Mißbrauch einzusetzen. Es ist traurig und gleichzeitig nichts anderes als eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Opfer, wenn die Bundesregierung immer nur dann reagiert, wenn ein Skandal größeren Ausmasses, wie jetzt in Holland bekannt wird.

Was die Opfer von sexueller Gewalt keinesfalls gebrauchen können, ist wilder Aktionismus und leere Worthülsen. Wesentlich ist vor allem ein verbesserter Opferschutz, eine effektiv vernetzte internationale Verbrechensbekämpfung sowie eine Bestrafung der Täter, die der Widerlichkeit der Tat angemessen ist. Zudem - und dies ist m.E. ebenso wichtig - müssen schwertraumatisierte Opfer von sexueller, körperlicher und emotionaler ewalt sowohl quantitativ wie qualitativ adäquate psychosoziale, therapeutische und medizinische Hilfe erhalten. Für die Opfer ritueller Gewalt ist dies bisher leider in keinster Weise geschehen.

Bonn, 21.07.1998