Aufsätze - Satanismus und Ritueller Mißbrauch 3.5. Luziferismus Im Luziferismus wird die Gestalt Satans überwiegend positiv gesehen. Er ist in der manichäischen und gnostischen Tradition der "Lichtbringer" und die Personifizierung des unabhängigen und selbstbewußten Geistes (s. Nevill Drury, "Lexikon Esoterischen Wissens", München 1988). In diesem Zusammenhang muß auf C.G. Jung's "Psychologie des Unbewußten" und seine Idee von den Archetypen (Bilder des kollektiven Unbewußten, z.B. aus verschiedenen Mythologien die Gottheiten) etwas näher eingegangen werden.Hier "entsteht eine neue Begründung des Polytheismus. Es gibt die Archetypen, die antiken Gottheiten. Es gibt sie subjektiv, aber sie sind auch mehr als reines Produkt der Kollektivseele der Menschheit. Man kann sie verehren, sogar anbeten, denn sie manifestieren und repräsentieren Kräfte, die das Individuum transzendieren. Man kann sie zugleich manipulieren, insofern sie Teile des Individuums darstellen. Die Götter begreifen heißt, sich selbst zu begreifen." Bei den nächsten drei Kategorien des Satanismus spielen symbolische oder kulturelle Kriterien für die Klassifizierung keine Rolle. Vielmehr sind ihre Einstufungskriterien im psychosozialen oder soziologischen Umfeld zu suchen. | |||||||||||