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Aufsätze - Satanismus und Ritueller Mißbrauch
Aktuelle Entwicklungen und Konsequenzen für die Jugendhilfe
Ingolf Christiansen
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3.7. Jugendzentristischer Satanismus
ist im Grunde genommen kein echter Satanismus. Jugendliche möchten sich auf allen Ebenen, also auch im jugendkulturellen Bereich, von der Welt der Erwachsenen abgrenzen. Das ist für ihre Entwicklung und Erziehung zur Eigenständigkeit unabdingbar und von größter Wichtigkeit. Jugendliche werden in der Polarität zur - als langweilig, abgesicherten, technisierten und durchgestylten mit wenig Raum für Abenteuer versehenen - apostrophierten "Erwachsenen-Welt" ihre eigene Identität mit ihren originären Ausdrucksformen suchen. In diesem Zusammenhang spielen Gewaltphantasien durchaus eine Rolle. Häufig wird mir berichtet, in welchen Gegenden es wieder zu "Satansmessen" gekommen ist. Bei genauerer Befragung stellen sich Behauptungen schnell als Vermutungen heraus. Wodurch unterscheidet sich jugendzentristischer Satanismus vom echten? Ersterer bietet keine Gewähr auf Dauer. Die Gruppen, kaum durchorganisiert, treffen sich sporadisch. Es gibt zwar einen Initiator oder Anführer, aber keine hierarchische Struktur. Auch sind die Rituale, die an abgelegenen Orten durchgeführt werden, nicht systematisiert oder gar fixiert. Alles ist im Fluß. Als Vorlage für die Ritualpraxis dienen alle möglichen Arten von Literatur (Bücher, Illustrierte, Jugendzeitschriften, wie "Bravo", "Girl" etc.) oder Filme, wie auch Berichte in den einzelnen Fernsehsendern. Häufig werden in diesem Rahmen Tieropferungen vollzogen oder es kommt zu "Entweihungs-Ritualen" (Profanierung) in und an Kirchen. Manche "Sprühaktion" an Hauswänden und Strom-Schaltkästen wird aus einem jugendzentristischen Ansatz heraus geschehen sein.
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