 | Trauma und Dissoziation • Ein Angebot von S.P.ORG.-Consulting e.V. | |
|
S.P.ORG.-Consulting e.V. |
||
Hauptseite |
S.P.ORG. |
Vielfalt e.V. |
ISSD-D |
Aktuelles |
Aufsätze - Ritueller Mißbrauch von Kindern in Deutschland- Frage oder Feststellung?Thorsten Beckerin: KJuG - Kind Jugend Gesellschaft - Zeitschrift für Jugendschutz;41. Jahrgang - Heft 4, November 1996; S. 121 f.
Teil 1weiter
Thorsten Becker
Die Diskussion um den Rituellen Mißbrauch von Kindern - im Ausland schon seit längerem geführt - hat inzwischen auch die deutsche Fachöffentlichkeit erreicht. Nicht erst seit Erscheinen des Buches von Margaret Smith (1) oder des Handbuches der Kasseler Psychotherapeutin Michaela Huber über Multiple Persönlichkeiten (2) oder der jüngst erschienen deutschen Übersetzung des Buches von Richard Ofshe über "Die mißbrauchte Erinnerung" (3), existiert reichlich Diskussionsgrundlage. Einige aufsehenerregende Gerichtsverfahren bezüglich Anschuldigungen des sexuellen Mißbrauchs von Kindern - so in Coesfeld und Nordhorn - enthielten Verweise auf rituelle Komponenten während der von Kindern in Gesprächen geschilderten und dort von Helfern protokollierten Taten. Sehr kontrovers sind hier die Fragen von Glaubwürdigkeit auch unter dem Aspekt der Glaubhaftigkeit diskutiert worden. Insgesamt zeichnet sich dieser Diskurs durch eine hohe Polarisierung der Standpunkte aus, die eine notwendige fachliche Auseinandersetzung im Keime zu ersticken drohen. Es ist dringend geboten, sich professionell diesen Fragen zu stellen, um ein fachlich adäquates Umgehen in Fällen von Schilderungen Rituellen Mißbrauchs zu entwickeln.