Aufsätze - Satanismus und Ritueller Mißbrauch zurück 5. Schlußbemerkung Die vorliegenden Fragmente über satanistische Handlungen und Ritualpraxis machen deutlich, daß "Satanismus" nur sehr differenziert zu beurteilen ist. In allen magischen Systemen werden höchst manipulative Techniken (von Autosuggestion bis Trancearbeit) zur Beinflussung der Involvierten bewußt eingesetzt, obwohl für die unerwünschten Folgen (Paranoia oder sonstige psychotische Zustände) keine Verantwortung übernommen wird. Zunehmend brutaler und krimineller geht es in einigen Bereichen des Satanismus zu (Black Metal, Jugendzentristischer Satanismus, aber auch in einigen Sektionen des Rationalistischen wie Okkultistisch-traditionellen Satanismus). Gesetzgeber, aber auch die Strafverfolgungsbehörden, sowie die Jugendämter sind aufgefordert, entsprechend ihren Möglichkeiten (Gesetzgebung, fachspezifische Ausbildung von geeigneten Mitarbeitern) zu reagieren. Die Beratung und vor allem die Rehabilitation von Involvierten und Ex-Mitgliedern steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.Hier muß bald und nachhaltig eine Besserung im Sinne der Betroffenen und ihrer Angehörigen eintreten! 6. Literatur Baer, Harald: Satanismus, in: Unsere Seelsorge, Oktober 1986Crispino, Giovanni: Zatterin - Das Buch vom Teufel, Frankfurt am Main, 1987 Drury, Nevill: Lexikon Esoterischen Wissens, München, 1988 Dvorak, Josef: Satanismus: Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus, Geschichte und Gegenwart, München, 1993 Grandt, Guido & Michael: Schwarzbuch Satanismus - Innenansicht eines religiösen Wahnsystems, Augsburg, 1995 Introvigne, Massimo: Auf den Spuren des Satanismus, in: Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschuungsfragen; Heft 6 & 7 / 1992 Haack, Friedrich-Wilhelm und Annette: Jugendspiritismus und -satanismus, Begriffe - Informationen - Überlegungen, München, 1988 Haack, Friedrich-Wilhelm: "Satan - Teufel - Luzifer", Alter Aberglaube - Neuer Satanskult, München, 1987 Hund, Wolfgang: Okkultismus - Materialien zur kritischen Auseinandersetzung, Mülheim an der Ruhr, 1996 Melton, P.G.: Magic, Witchcraft and Paganism in America - A Bibliography, New York, 1982 Mischo, Johannes: Okkultismus bei Jugendlichen, Mainz, 1991 Mühlmann, Wolf-Rüdiger: Satanismus und Musik, in: Göttinger Tageblatt am 9.2.1995 Schmidt, Joachim: Satanismus, Mythos und Wirklichkeit,Marburg, 1992 Smith, Margaret: Gewalt und sexueller Mißbrauch in Sekten, Zürich, 1995 Symonds, John: Aleister Crowley, Das Tier 666, Basel, 1983 Wenisch, Bernhard: Satanismus, Schwarze Messen - Dämonenglaube - Hexenkulte, Stuttgart, 1988 Zinser, Hartmut: Jugendokkultismus in Ost und West, München, 1993 7. Zur Person Diakon Ingolf Christiansen, Jahrgang 1950, früherer Beruf: Industriekaufmann. Ausbildung am Theologischen Seminar in Wuppertal, danach Leiter einer Stadtmissionsgebiete in Berlin Charlottenburg, seit 1986 Beauftragter für Weltanschauungsfragen des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Göttingen-Stadt. Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Sogenannte Sekten und Psychogruppen". Spezialgebiete (nach eigenen Angaben): "Destruktiv-Kulte und Psychomarkt (z.B. Scientology), Okkultismus, Spiritismus und Satanismus.Das von ihm verfaßte Buch "Bedeutung und Relevanz von Sekten, Destruktiv-Kulten und Weltanschauungen für Jugendliche in unserer Gesellschaft" wird 1996 bei ibbw in Göttingen erscheinen. | |||||||||||